Aktivdienst
Uebergabe der Festungsanlage
Das Artilleriewerk Crestawald wurde am 17. Juni 1941 an das Festungsartilleriedétachement 236 übergeben.
Eine offizielle Einweihung konnte wegen der absoluten Geheimhaltung nicht stattfinden.
In einer internen Feier wurden im Rahmen eines Eröffnungsschiessens die beiden Geschütze Lucrezia und Silvia getauft.
Von da an war das Artilleriewerk bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges mit einer rund 95 Mann starken Festungsbesatzung besetzt.
Kommandant der Festung war während des gesamten Aktivdienstes Hauptmann Max Rüedi aus Thusis.
Auf engstem Raum arbeiteten die Besatzung im Dreischichtenbetrieb (8 h Arbeit, 8 h Bereitschaft, 8 h Ruhe), bei erhöhter Alarmbereitschaft im Zweischichtenbetrieb.
Es gab kaum Ablenkung, und es Bestand, wenigstens für die Soldaten und Unteroffiziere, keine Möglichkeit, sich irgendwo zurückzuziehen. Auch der Kontakt mit der Aussenwelt war wegen der absoluten Geheimhaltung auf ein Minimum reduziert.
Man hatte wenig Informationen über die Angehörigen, die man z.B. mitten im Sommer, während der Heuernte „im Stich“ lassen musste, um jetzt einem monotonen Festungsalltag nachzugehen.
Ein Höhepunkt des Festungsalltages (aber nur bei reduzierter Bedrohungslage) bildeten jeweils die Gymnastikhalbstunde vor der Festung oder ein seltener Ausgang ins Hotel Hinterrhein bei Sufers oder ins Hotel Roffla (Marschzeit je 1/2 h).
Auch die Infrastruktureinrichtungen der Festung funktionierten nicht immer störungsfrei. Die grössten Probleme verursachten die Dieselmotoren, die zur Energieerzeugung in Betrieb standen. Ohne deren Energie stand man im Dunkeln und die Lüftungs- und Entfeuchtungsanlagen funktionierten nicht. Eine externe Stromversorgung war nicht vorhanden, und es standen auch keine Akkumulatoren für einen Notbetrieb zur Verfügung.
Hier der Bericht von Alois Crottogini, Andeer, einem Mitglied der Festungsbesatzung und des Festungswachtkompanie 12.
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