Rückblick

Museumssaison 2023

Ein Zwiespältiges Vereinsjahr!!!

Wir blicken auf ein zwiespältiges Vereinsjahr zurück!
Auf der einen Seite eine perfekt agierende Festungscrew, gute Kameradschaft. Wir unterstützen einander, springen flexibel ein, wenn Not an der Frau oder am Mann ist!

Auf der anderen Seite ein ernüchterndes Jahr, was die Besucher-, Führungs- und Gastronomiefrequenzen anbelangt!

Im März fanden die zur Tradition gehörenden Grossunterhaltssamstage statt, während denen etwa 20 Personen der Crew am Werterhalt der Festung und an ihrer Funktions- und Besuchersicherheit arbeiteten.
Während der Teamausbildung (der Name Führerausbildung stimmt nicht mehr, alle Aktiven sind integriert) wurden die Abläufe im Festungskiosk repetiert und die Neuerungen beim Kreditkartenterminal besprochen. Weiter stand die Sicherheit und die Bedienung der verschiedenen Alarm-, Sicherheits- und Lüftungsanlagen im Zentrum. Unter anderem wurde geübt, wie man bei einem Stromausfall die Glasschiebetüre beim Festungseingang bedient!
Auch die Sicherheit prägte den April 2023. Glücklicherweise war der 13. April kein Freitag sondern ein Donnerstag! Das Kader der Feuerwehr Rheinwald übte zusammen mit den Spezialisten der Gebäudeversicherung Graubünden die Handhabung und die Brandherdortung mit Hilfe unserer Brandmeldeanlage, denn gleiche Anlagen stehen nicht nur im Festungsmuseum sondern in Hotels und anderen frequentierten Gebäuden im Einsatz.

Anlässlich unserer GV 2023 übergab uns Kamerad Fritz Lier ein Fliegermaschinengewehr von dem in den Fideriser Heubergen abgestürzten  B-24 Bombers „Bim Bam Bola“ in unsere Obhut. Herzlichen Dank!
Zusammen mit dem Maschinengewehr des am Dreibündenstein abgestürzten B-24 Bombers, welches wir von einem grosszügigen Sammler zu einem Spezialpreis erwerben konnten, wird unsere bei den Besucherinnen und Besuchern sehr beliebte Bomberausstellung im oberen Munitionsstollen bereichert.

Es wurde nicht nur gearbeitet. Auch die Kameradschaft konnte gepflegt werden anlässlich unserer zweitägigen Vereinsreise ins Berner Oberland und Haslital. Für nicht Berner: Berner Oberland und Haslital sind nicht das Gleiche, bei weitem nicht!!!

Während der von unserem Vereinskassier Heinz perfekt organisierten Reise besuchten wir die Artilleriefestung Faulensee mitten in der Siedlung Faulensee und das Stollenlabyrinth der Grimsel Kraftwerke im Haslital. Eine Übernachtung in einem typischen Haslitaler Hotel in Guttannen mit einem etwas weniger haslitaltypischen aber sehr feinen Nachtessen hinterliessen viele positive Eindrücke!

Sogar die neuen Führerjacken standen schlussendlich zur Saisoneröffnung bereit und ersetzen die dreizehnjährigen alten Jacken, die wegen dem vielen Waschen (klar) einigen Crewmitgliedern etwas zu eng geworden sind!

Auch unsere Markenzeichen wurden durch „Mund zu Mund“ Propaganda aus unserer Festung hinausgetragen:

  • unsere Freundlichkeit, die den Gast spüren lässt, dass er willkommen ist,
  • die der Gruppenzusammensetzung angepassten Führungen,
  • die gute Festungsgastronomie in der immer mit Rheinwaldner Blumen schön geschmückten Festungsstube,
  • der tadellose Zustand der Festungsanlage

Gerne würde ich meine positive Berichterstattung fortsetzen und Dir mitteilen, dass der 12 cm Festungsminenwerfer Sufers wie geplant im Rahmen der Festivitäten „2oo Jahre Commercialstrassse" zusammen mit dem grossen Infanteriebunker Sufers erfolgreich in unser neues Besucherkonzept integriert werden konnte.
Es kam ganz anders! Obwohl wir seit dem Jahre 2010 mit den zuständigen Stellen im VBS in Verhandlungen standen, alle Formalitäten inklusive das vom VBS-Verantwortlichen unterzeichnete und vom Kanton bewilligte BAB-Gesuch bereit lagen und das Museumskonzept stand - unter dem Vorwand des Ukrainekrieges wurde uns der Minenwerfer nicht übergeben.

Dieser Vorwand galt allerdings nur für Sufers, den Werfer in Solis Frasteals und die Engadiner Werfer. Für den Minenwerfer Trin galten andere Kriterien!

Militärisch lässt sich diese Ungleichbehandlung nicht bergründen. Der Festungsminenwerfer Sufers liegt an der Landesgrenze. Von Trin kann ein für Luftlandeoperationen günstiges Gelände beschossen werden. Die einzige militärische Begründung ist, dass der Triner Werfer topografisch so (blödsinnig) exponiert positioniert gebaut worden ist, dass er in einem Ernstfall mit einem modern ausgerüsteten Angreifer kaum zum Schuss gekommen wäre.

Unsere Warnung, das Festungsmuseum Crestawald befinde sich in einer militärhistorischen Sackgasse, es hätte einen militärischen Schub notwendig, bestätigte sich härter als erwartet.

Das Jahr 2023 war bezüglich aufadierten Besucherzahlen, Gruppenführungszahlen und Gastronomieumsatz das schlechteste Jahr in der jetzt 23jährigen Geschichte unseres Museums. Der Besucherrückgang war gross, aber noch nicht dramatisch, aber wir spürten klar, dass sich der Fokus im Bündner Festungsbereich in eine andere Richtung entwickelt.

Es ist uns nicht mehr wie früher gelungen, mit Qualität, Engagement unserer Festungscrew, neuen Inputs mit unseren vorhandenen guten Ressourcen, die Entwicklung abzufangen oder abzufedern.
Auch fehlte die externe Unterstützung!!!
Unsere Warnungen verhallten!

Aber es ist nicht unsere Strategie, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern wir müssen versuchen, das Optimum aus dieser unerfreulichen Situation herauszuholen, auch wenn eine andere Institution im Kanton auch in anderen Bereichen bevorzugt wird. Ich verzichte darauf, die Aufzählung fortzusetzen.

Audio Guide

Eine sehr beliebte und vielgefragte Spezialität unseres Museums ist der elektronische Audioguide, den wir anlässlich unseres 10Jahr-Jubliläums 2010 erfolgreich etabliert haben. Mit diesem AudioGuide können Individualbesucher ganz gezielt Spezialinformationen anhören in Italienisch, Englisch und Deutsch.
Wir verwenden immer noch die ursprüngliche, jetzt 13 Jahre alte Hardware, obwohl längst keine Ersatzteile mehr zur Verfügung stehen und die Hardwaretechnologie veraltet ist. Dieser lange Lebenszyklus des Systems - wir sind das einzige Museum in der Schweiz, das heute mit diesem Hardwaresystem noch arbeitet - war nur dank der sehr sorgfältigen Systempflege unserer Verantwortlichen möglich. Ihnen ein ganz grosses Dankeschön!

Aber wir müssen auf die Museumssaison 2024 die AudioGuides ersetzen, die Ausfallquote ist zu gross und die Zuverlässigkeit während des Rundgangs zu gering.
Der Ersatz kostet! Wir können den AudioGuide-Ersatz nicht mit vereinseigenen Mitteln finanzieren und sind auf Unterstützung angewiesen.

Unser Ersatzkonzept zusammengefasst:

  • das Prinzip mit audioguideeigenen Speichern wird belassen. Eine WiFi-Vernetzung über die ganze verwinkelte Festung auf einen zentralen Server wäre unverhältnismässig teuer und störungsanfällig.
  • auf dem neuen System müssen die bereits vorhandenen AudioDateien in Italienisch, Englisch und Deutsch weiterverwendet werden können.
  • das angebotene Sprachspektrum soll erweitert werden mit Französisch. Die immer zahlreicher werdenden Besucherinnen und Besucher aus der Romandie sind enttäuscht, einige sogar beleidigt, dass ihre Landessprache nicht angeboten wird.
  • in einem Graubündner Museum ist es zwingend und für Besucherinnen und Besucher, die meinen, dass sie Romanisch nicht verstehen, auch interessant unsere vierte kantonseigene Landesssprache, das Rätoromanische, zu integrieren. Man kann auf dem AudioGuide ja ständig die Sprache wechseln!

Die Planung und Evaluation sind erfolgt, aber die Finanzierung ist noch nicht gesichert!

Die Suche nach Finanzen läuft bereits!
Wir sind auch auf Deine Unterstützung angewiesen.

Wir betreiben die Festung Crestawald seit 23 Jahren sehr erfolgreich als Museum. Unsere Festungen sind zur Überwindung von militärischen und politischen Schwierigkeiten mit einer Parforce-Leistung unter schwierigsten Rahmenbedingungen in den Fels oder Boden hineingestampft worden und haben ihren Zweck fast erfüllt!

FASST...!? Jetzt haben die Festungen noch die Aufgabe, uns Schweizer und alle Interessierten an diese Leistungen und damit an die Identität und Prinzipien der Schweiz zu erinnern!

Wir geben auch bei Schwierigkeiten nicht auf, früher nicht und jetzt erst recht nicht! Der Vereinsvorstand und die Festungscrew, die mit Herzblut das Festungsmuseum betreiben, danken für jede Unterstützung!

Letzte Neuigkeit
Bei den Offizierszimmern dringt Wasser ein. Das Material zur Abdichtung steht bereit. Die mühsamen und nicht ganz ungefährlichen Abdichtungs- und Abdeckungsarbeiten in der engen Calandage zwischen Fels und Gebäudemauern ist erfolgt!

Offizielle Öffnungs- Zeiten des Museums

Für freie, ungeführte Besichtigungen neu  1. Juni  bis 26. Oktober 2024
Samstags

von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Feriensaison 2024
6. Juli - 10. August
täglich 10.00 - 17.00 Uhr

Führungen für Gruppen auf Anfrage auch ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten Tel +41 (0)81 650 90 30 - Gästinformation Viamala in Splügen